Stefan Kraft hat 2012 im Promedia Druck- und Verlagshaus unter dem Titel Wem gehört das Internet? eine Streitschrift herausgegeben.
Zankapfel: Die Freiheit im Netz versus Urheberrecht. Besonders spannend innerhalb der Panoptikums unterschiedlichster Perspektiven ist die Debatte "Raubkopierer" gegen "Content Mafia" und die Problematisierung der Rolle, die die Künstler sich selbst zuschreiben.
These: Die Netzgemeinde ist die falsche Adresse für den Vorwurf, das Urheberrecht zu missachten. Waren es früher die Verlage, die Werke auf den Markt brachten, sind es nur Konzerne wie youtube oder facebook mit ihrem unschlagbaren Geschäftsmodell. Die user stellen ihre Inhalte dort kostenlos (und nicht immer legal) selbst ein. Künstler sollen ihre Tantiemen also dort einfordern, wo mit ihren digitalisierten Kunstwerken Gelde verdient wird und nicht auf Foren wie Tauschbörsen für z.B. Musik.
Das alte, nun allseits gelobte Modell, brachte auch früher den Künstlern in der breiten Masse kein ausreichendes Einkommen. Sich jetzt daruf zu kaprizieren ist die falsche Wahl der Waffen. Statt den Informationsfluss zu hemmen und dem Netz die Freiheit des Austauschs zu nehem, wäre es wohl angemessener, gegen die Monopolhalter vorzugehen und von ihnen eine angemessene Vergütung für die Nutzung der Werke zu fordern.
Autoren im Band: Cory Doctorow, Konrad Becker, Eckhard Höffner, Thomas Macho, Gerhard Ruiss, Matthias Spielkamp, Peter Tschmuck, Walter Wippersberg.
Wer besitzt das Internet? Die Freiheit im Netz und das Urheberrecht
ISBN 978-3-85371-345-7, br., 176 Seiten, 14,90 Euro
auch als E-Book unter anderem erhältlich bei: Amazon, Apple, Libreka, Thalia, Kobo
Weitere Informationen
Stefan Kraft im Deutschlandradio Kultur am 4. Dezember 2012