Pressearbeit

Jürgen Huber: I love you so

Galerie Art Affair | Jürgen HuberJürgen Huber feiert seinen 70. Geburtstag und die Stadt Regensburg feiert Jürgen Hubers Kunst! Die Galerie Art Affair schließt sich vom 27. Juni bis zum 10. Juli 2024 den Feierlichkeiten an und zeigt eine Einzelausstellung unter dem Titel „I love you so II“. Das Objekt dieser Liebeserklärung ist nicht weniger als die Kunst selbst, denn diese ermöglichte Jürgen Huber, wegweisende Begegnungen, Perspektivenwechsel und eine besondere Lebensgestaltung.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 27. Juni 2024 um 19:30 statt. Es spricht Wolfgang Dersch, Kulturreferent der Stadt Regensburg. Jürgen Huber ist anwesend.

Medienecho

Regensburger Zeitung, 5. Juni 2024

TVA, 9. Juli 2024

 

Dunkle Romantik, Anarchie und Popkultur

Jürgen Hubers Bildsprache speist sich einerseits aus der schwarzen Romantik eines Kleist oder E.T.A. Hoffmann und der rhythmisch wilden Popkultur der USA andererseits. Hohen Einfluss hatte nach eigener Aussage auch die Gruppe SPUR, mit ihren dynamischen Bildräumen aus figurativen und abstrakten Elementen sowie ihre Praxis, gesellschaftspolitische Fragen mit den Mitteln der Kunst zu artikulieren und deren eigenständige Aneignung der Moderne.

Jürgen Hubers malerische Entwicklung vollzog sich in intensiver Auseinandersetzung mit der Kunst- und (Pop)Kulturgeschichte. Auf dem Weg der eigenen Befreiung war ihm das anarchische Amerika mit seinem inhärenten Freiheitsversprechen ein wohl größerer Fixstern als er zunächst selbst wahrnahm. Im Rückblick auf sein Werk während der Vorbereitungen der Ausstellungen wurde deutlich, wie sehr sich Jürgen Huber von der Heterogenität, der Vielstimmigkeit der US-amerikanischen Kultur angesprochen fühlte: Maler wie Andy Warhol, Willem de Kooning und Jackson Pollock, Filmemacher wie Jim Jarmusch oder David Lynch, aber auch die feministische Künstlerin Nancy Spiro, mit ihren gesellschaftskritischen, dunklen, figurativen Gemälden beeinflussten Hubers Kunstkosmos.

So erklären sich auch seine „Punk-Bilder“, die völlig frei von Regeln und assoziativ entstehen. Saftige Farben und Pop-art-artige Figuren kombiniert Jürgen Huber mit literarischen oder musikalischen Zitaten kombiniert. Ein „gelber Hai“ („Yellow Shark“ von Franz Zappa aus dem Jahr 1993), ein Esel (das Lieblingstier von Jürgen Huber) und Passagen aus Werken von Theodor W. Adorno (1903–1969) oder Marguerite Duras (1914–1996) stehen hierarchiefrei nebeneinander. So sehr Jürgen Huber die Interpretationsmacht von Kunst auf Seiten des Betrachters wissen möchte, so sehr ist ihm auch daran gelegen, in seiner Malerei moralische Werte, seinen Blick auf die Welt möglichst rau und direkt zu kommunizieren. In seinem Selbstverständnis als Künstler sieht er sich als Erbauer von abenteuerlichen, wackeligen und phantastischen Brücken hin zum Betrachter. Und für diesen offenbart sich einmal mehr: Kunst sehen heißt sich selbst sehen.

Politischer Künstler und Kunstpolitiker

Jürgen Huber blickt auf eine unkonventionelle Laufbahn als Künstler zurück. Geboren wurde er 1954 in Altenstadt. Sein Vater arbeitete als Glasschleifer. Der Sohn machte eine Buchdruckerlehre, gründete die Druckerei Kartenhauskollektiv und entschied sich 1986 nach einem Aufenthalt am Institut of Contemporary Arts in London doch für die Existenz als freischaffender Künstler. Weitere Stationen waren Berlin, wo er lange Zeit einen Zweitwohnsitz hatte, Mailand und immer wieder Regensburg. Dort wirkte er viele Jahre in verschiedenen Kunstvereinen, Künstlergruppen, war erfolgreicher Ausstellungsmacher und gestaltete im Stadtrat von Regensburg 12 Jahre lang die Kulturpolitik mit. Heute lebt der Künstler in Schönsee im Landkreis Schwandorf.

Im Portfolio der Galerie Art Affair ist Jürgen Huber eine der ganz wenigen regionalen Positionen. Die Galerie vertritt u.a. Markus Lüpertz, Elvira Bach, Ralf Koenemann und Benjamin Burkard sowie internationale Künstler*innen.

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Bildnachweis
Jürgen Huber: "Blau wirkt erst durch Gelb" aus der Serie der Rettungsversuche, Öl auf Leinwand, 50 x 50 cm